zweistufiger städtebaulicher Wettbewerb 2021, 2. Preis
Die Siedlung Waldhäuser-Ost verfügt über ganz besondere Qualitäten: So wie heute keine Gründerzeitstadt mehr neu gebaut werden könnte, so ist auch die Großsiedlung der 1960er/70er Jahre mit ihren immensen Eingriffen in Topografie, Landschafts- und Stadtbild, mit ihrem furchtlosen Umgang mit nachbarschaftlichem Bestand, mit ihrer verschwenderischen Zuordnung von Freiräumen ein Anachronismus ohnegleichen; aber auch deshalb gilt es, einen respektvollen Umgang mit ihr zu finden, ihre Qualitäten und die großen Ideale ihrer Erbauer weiterzudenken und in die Jetztzeit, vor allem aber in die Zukunft zu übertragen. Die komplexe städtebauliche Figur, zumal in der Hanglage, bedarf auch räumlich einer angemessenen Antwort, die den Bestand als Herausforderung an- und ernstnimmt: Es geht darum, mit der Siedlungsstruktur zu arbeiten, ihre Ausrichtung zu stärken und ihre Höhenentwicklung zum Gegenstand des Diskurses zu machen. Der Schlüssel zur Umwandlung der Siedlung ist aber die Gestaltung des Freiraums: Kraftvolle und einfache Raumfiguren erleichtern die Orientierung, bauen Identität auf und sind nicht zuletzt Orte für Freizeit und Bewegung. Jeder Neuplanung kommt der große und wertvolle Baumbestand an den Rändern, aber auch innerhalb der Siedlung zugute.
In Kooperation mit Andreas Kicherer
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